Gedenken an Bernhard Purin

Wir trauern um:

Bernhard Purin
Direktor des Jüdischen Museums München
1963 Bregenz – 2024 München

Als unser Gründungsdirektor hat er die Museumslandschaft der Jüdischen Museen in Deutschland und Österreich entscheidend geprägt.
Wir verlieren mit ihm einen Experten, kreativen Ausstellungsmacher, Berater, Kollegen, loyalen Vorgesetzten, Förderer und Freund.

Landeshauptstadt München, Oberbürgermeister Dieter Reiter                           Kulturreferent Anton Biebl und Kolleg*innen
Jüdisches Museum München im Namen aller Mitarbeiter*innen

Gedenken an Bernhard Purin                                                                                               am 22. März 2024, um 11 Uhr                                                                                              im Jüdischen Museum München                                                                                      St.-Jakobs-Platz 16, 80331 München

Anmeldung ist bis 19. März 2024 erforderlich unter juedisches.museum@muenchen.de

Germania Judaica – Entwicklung medienpädagogischer Angebote für Schüler*innen der Sekundarstufe II

Die Germania Judaica – Kölner Bibliothek zur Geschichte des deutschen Judentums e.V. ist mit ca. 100.000 Medieneinheiten eine der größten Spezialbibliotheken zum deutschsprachigen Judentum in Europa. Ihren Sitz hat sie in der Kölner Zentralbibliothek. Als Bibliothek zu jüdischer Geschichte und Kultur ist sie gleichzeitig selbstverständlicher Teil einer öffentlichen Bibliothek für eine diverse und altersgemischte Stadtgesellschaft.
Die Bibliothek hält für die Beschäftigung mit jüdischer Gegenwart, Kultur, Geschichte und Religion wichtige Ressourcen und Beratungsangebote bereit. Bislang fehlen allerdings Angebote, die sich spezifisch an Schüler*innen richten und an ihren bzw. den schulischen Bedürfnissen orientiert sind. Daher wird die Schaffung eines medienpädagogischen Programms für die Germania Judaica angestrebt, das modular entwickelt und umgesetzt werden kann.

Die vollständige Ausschreibung finden Sie bitte hier!                                                                                                                                          Auskünfte erteilt (telefonisch oder per Mail) Dr. Ursula Reuter.
Dr. Ursula Reuter
Geschäftsführerin GERMANIA JUDAICA – Kölner Bibliothek zur Geschichte des Deutschen Judentums e.V.
Josef-Haubrich-Hof 1, 50676 Köln
+49-221-232349
gj.reuter@stbib-koeln.de
www.germaniajudaica.de

Stellenausschreibung des Jüdischen Museums Westfalen (JMW) in Dorsten

Das Jüdische Museum Westfalen (JMW) in Dorsten ist ein Regionalmuseum zur jüdischen Geschichte und Kultur in bürgerschaftlicher Trägerschaft. Da unser Kurator in den Ruhestand tritt, suchen wir, möglichst zum 1. Juni 2023,

eine*n wissenschaftliche*n Mitarbeiter*in (m, w, d)
(38,5 Stunden/Woche, zunächst befristet auf 3 Jahre)

Der*die Stelleninhaber*in nimmt die Aufgabe eines Kurators*einer Kuratorin wahr und handelt in Absprache mit bzw. im Auftrag der Museumsleitung.
Ihr Aufgabenbereich:

  • Pflege und Verwaltung der Sammlungen (Objektsammlung, Archiv, Bibliothek)
  • Pflege und Weiterentwicklung der Dauerausstellung
  • Konzipierung und Realisierung von Wechselausstellungen (einschließlich Logistik) in enger Zusammenarbeit mit dem Vermittlungsteam
  • Entwicklung von und Mitarbeit in wissenschaftlichen Projekten des JMW, insbesondere im Bereich der Regionalgeschichte (einschließlich Projektadministration und Beantragung von Fördermitteln)
  • Verfassen wissenschaftIicher Texte; Vorträge und Führungen
  • Beantwortung von Anfragen zu westfälisch-jüdischer Geschichte; beratende Tätigkeit für historische und museale Projekte in der Region
  • Vertretung des JMW in wissenschaftlichen Gremien, Organisationen und auf Fachtagungen
  • Betreuung von Praktikanten*innen (Studierende und Schüler*innen)
  • Durchführung des jährlichen Margot Spielmann-Preises – Jugendgeschichtspreis des JMW
  • Pflege von Kontakten zur westfälisch-jüdischen Diaspora in anderen Teilen der Welt
  • Mitarbeit bei der Öffentlichkeitsarbeit
  • Unterstützung der Museumsleitung

Wir erwarten:

  • einen Hochschulabschluss in Jüdischen Studien, Judaistik, Geschichte oder einem verwandten Gebiet, MA oder vergleichbar
  • gute Kenntnisse der jüdischen Geschichte, Religion und Kultur
  • Berufserfahrung im Museumsbereich, Archiv- oder Bibliothekswesen
  • Gute IT-Kenntnisse (einschließlich soziale Medien)
  • Flexibilität, Eigeninitiative, Teamwork
  • gute Englischkenntnisse
  • Kenntnisse des Hebräischen erwünscht
  • Interesse an Kunst erwünschtein

Wir bieten:

  • spannendes und abwechslungsreiches Tätigkeitsfeld
  • Raum für eigene Ideen und selbständige Arbeit
  • Unterstützung durch ein Team aus hauptberuflichen und ehrenamtlichen Mitarbeitenden
  • eine angemessene Bezahlung, laut Haustarif (in Anlehnung an TvöD)
  • familienfreundliche Arbeitsbedingungen
  • Umfassende Informationen zum Museum finden Sie unter www.jmw-dorsten.de.

Sind Sie interessiert? Dann senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen in elektronischer Form bis zum 6. Januar 2023 an die Museumsleiterin Dr. Kathrin Pieren (pieren@jmw-dorsten.de).

Leiter*in für den Bereich Bibliothek

Stellen­angebot zum nächst­möglichen Zeit­punkt, Entgelt­gruppe 12 TVöD (Bund), Vollzeit (39 Wochen­stunden), befristet auf 2 Jahre (Führung auf Probe)

Das Jüdische Museum Berlin gehört zu den herausragenden Institutionen in der europäischen Museumslandschaft. Mit seiner 2020 neu eröffneten Dauerausstellung und den Wechselausstellungen, seinen Sammlungen, dem Veranstaltungsprogramm und der W. Michael Blumenthal Akademie sowie den digitalen und pädagogischen Angeboten ist das Museum ein lebendiger Ort des Dialogs und der Reflexion jüdischer Geschichte und Gegenwart in Deutschland. ANOHA, die Kinderwelt des JMB, erzählt als spielerisches Erlebnisangebot für Kinder die Geschichte der Arche Noah.

Das Jüdische Museum Berlin – bundes­unmittel­bare Stiftung des öffent­lichen Rechts – sucht für den Bereich Bibliothek zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine*n Leiter*in für den Bereich Bibliothek, Entgeltgruppe 12 TVöD (Bund), Vollzeit (39 Wochenstunden), befristet auf 2 Jahre (Führung auf Probe). Die Eingruppierung erfolgt nach den persönlichen Voraussetzungen.

Die Bibliothek des Jüdischen Museums Berlin ist eine wissenschaftliche Spezial- und Museums­bibliothek zur Geschichte und Kultur der Jüdinnen*Juden in Deutschland. Sie gehört zu den sammelnden Bereichen des Jüdischen Museums und gibt einer breiten Öffentlichkeit die Möglichkeit, sich mit jüdischen Themen auseinander­zusetzen. Der Bestand umfasst über 70.000 Medien: Bücher und Zeitschriften, darunter ca. 5.000 seltene und besondere Bände, audio­visuelles und digitales Material. Einen Schwerpunkt bilden Publikationen zur jüdischen Kunst. Seit 2013 kann die Bibliothek ihren Nutzer*innen einen großen Freihand­bereich anbieten. Zu ihrem Service gehört die Beratung und fach­spezifische Literatur­recherche für Nutzer*innen im In- und Ausland.

Folgende Aufgaben erwarten Sie unter anderem

  • Strategische und operative Leitung der Bibliothek inkl. Budget- und Personal­führung
  • Weiter­entwicklung und Umsetzung des Sammlungs­konzepts zu Ausbau, Erschließung und Vermittlung der Bestände
  • Ver­zahnung von Beständen und Aktivitäten mit den anderen sammelnden Bereichen des Museums
  • Weiter­entwicklung des Digitalisierungs­prozesses: Ausbau des digitalen Angebots und seiner Zugänglich­keit
  • Re­präsentation der Bibliothek nach außen
  • Fachliche Gremien- und Netzwerkarbeit

Unsere Anforderungen

  • Abgeschlossene Hoch­schul­ausbildung (Bachelor/Diplom (FH)) in den Fach­richtungen Bibliotheks- und Informations­wissenschaft, Informations- und Daten­management oder vergleichbar und vertiefte Kenntnisse in Judaistik, Jüdischen Studien oder einem vergleichbaren Fach ODER ab­geschlossene Hochschul­ausbildung (Bachelor/Diplom (FH)) in Judaistik, Jüdischen Studien oder vergleichbar und vertiefte Kenntnisse im Bereich der Bibliotheks­wissenschaften
  • Mehrjährige Berufs­erfahrung in einer Bibliothek
  • Sicherer Umgang mit Bibliotheks­datenbanken
  • Erfahrung mit innovativer Bibliotheks­arbeit (Besucher*innen-Orientierung, Entwicklung von Veranstaltungs­formaten, Verzahnung des Angebots vor Ort mit digitalen Angeboten)
  • Verhandlungs­sichere Deutsch- und Englisch­kenntnisse
  • Fähigkeit zu strategischem Denken
  • Hohe digitale Kompetenz
  • Kommunikations- und Kooperations­fähigkeit
  • Führungs­erfahrung und Team­fähigkeit
  • Grund­kenntnisse der hebräischen Sprache oder die Bereitschaft, sie zu erwerben
  • Wünschens­wert: Berufs­erfahrung in einer wissenschaftlichen Ein­richtung, die sich mit der Geschichte, bzw. Kultur des Judentums befasst

Unser Angebot

  • Flexible Arbeits­zeiten zwischen 6 und 20 Uhr, in den Sommermonaten zwischen 4 bis 22 Uhr und die Möglich­keit, mobil zu arbeiten
  • 30 Tage Jahres­urlaub nach TVöD
  • Betrieb­liche Alters­vorsorge (VBL) für Tarif­beschäftigte und vermögens­wirksame Leistungen
  • Jahres­sonderzahlung sowie ein jährliches Leistungs­entgelt
  • Weiter­bildungs­möglichkeiten im Rahmen Ihrer Tätigkeit
  • Zentral gelegener Arbeits­platz mit guter Anbindung an den öffentlichen Nah­verkehr
  • Option eines Job­tickets, das vom Arbeit­geber bezuschusst wird
  • Kosten­loser Besuch des Jüdischen Museums Berlin für Sie und eine Begleit­person sowie die vergünstigte bzw. kostenlose Teilnahme an Ver­anstaltungen des JMB

Die Stiftung Jüdisches Museum Berlin fördert die berufliche Gleichstellung aller Geschlechter und Lebens­formen. Die Vereinbar­keit von Familie und Beruf ist uns ein großes Anliegen. Wir begrüßen Bewerbungen aller Menschen ungeachtet ihrer nationalen, kulturellen, religiösen oder nicht-religiösen Zugehörig­keit. Schwer­behinderte Bewerber*innen werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Der aus­geschriebene Arbeitsplatz ist für die Besetzung mit Teilzeit­kräften grundsätzlich geeignet.

Haben wir Ihr Interesse geweckt?

Dann freuen wir uns auf Ihre aussage­kräftige Bewerbung. Bitte senden Sie Ihre Bewerbung unter Angabe der Kennziffer 08/2022 bis zum 27. Sep 2022 an:

bewerbung@jmberlin.de

Die Unterlagen sind in Form einer zusammen­gefassten Datei im PDF-Format (max. 10 MB) einzureichen. Nach Abschluss des Verfahrens werden Ihre Unterlagen maximal drei Monate lang aufbewahrt.

Ansprechperson Personalbereich                                                                                    Laura Jaeke
T +49 (0)30 259 93 372

 

Zum Andenken an Frau Dr. phil. Katia Guth-Dreyfus, Basel

Am vergangenen 26. September verstarb im hohen Alter von 95 Jahren Frau Dr. Guth-Dreyfus.

Die Vorfahren von Katia Guth-Dreyfus stammten aus Sierentz im Elsass und erhielten 1812 in Basel das Niederlassungsrecht. Im Gegensatz zu Schweizer Juden konnten sich  französisch-jüdische Bürger dank eines Handelsabkommens zwischen der Schweiz und Frankreich zu dieser Zeit in der ganzen Schweiz ansiedeln. Die Familie war wirtschaftlich erfolgreich und seit ihrer Niederlassung im Land engagierten sich Mitglieder der Familie Dreyfus-de Gunzburg in zahlreichen kulturellen Organisationen, so auch Katia Guth-Dreyfus.

Katia Guth-Dreyfus wurde 1926 in Basel geboren und besuchte ab 1937 das dortige Leonhard Gymnasium. Nach der Matura studierte sie Kunstgeschichte und Archäologie an der Universität Basel. In einem Interview im Jahr 2013 erzählte sie, dass sie ein paar Monate vor Abschluss ihrer Dissertation geheiratet hatte. Als der Professor zur Hochzeit gratulierte, verabschiedete er sich gleichzeitig von ihr. Gefragt, warum er glaube, dass sie ihre Promotion nicht abschließen würde, meinte er, sie heirate doch! Fünf Monate nach ihrer Heirat legte sie ihr Examen mit einer Arbeit über: „Transluzides Email in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts am Ober-, Mittel- und Niederrhein“ ab.

Katia Guth-Dreyfus schenkte drei Kindern das Leben und gab, als diese noch klein waren, ihr kunsthistorisches Fachwissen in Führungen im Kunstmuseum Basel weiter, dessen Verein der Freunde sie 25 Jahre als Präsidentin vorstand. 1966 half sie das Jüdische Museum in Basel zu gründen und übernahm 44 Jahre lang ehrenamtlich die Leitung des Museums. Diese Tätigkeit übte sie sehr erfolgreich aus und entwickelte das Jüdische Museum Basel mit Blick auf die sich wandelnden Anforderungen der Zeit stetig weiter.

An den Zusammenkünften der Arbeitsgemeinschaft Jüdische Sammlungen nahm Katia Guth-Dreyfus häufig teil. In späteren Jahren betraute sie eine Mitarbeiterin mit der Vertretung des Jüdischen Museums Basel in der Arbeitsgemeinschaft, in der regelmäßig über dessen Arbeit berichtet wurde. Die ältesten Mitglieder der AG erinnern sich gerne an die Gespräche mit Katia Guth-Dreyfus.

Der Familie drücken wir unser herzliches Beileid aus.