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Simon-Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und Kultur an der Universität Leipzig

Das Simon-Dubnow-Institut, benannt nach dem russisch-jüdischen Historiker Simon Dubnow (1860-1941), wurde 1995 auf der Grundlage eines Beschlusses des Sächsischen Landtages ins Leben gerufen; es ist mit der Universität Leipzig durch einen Kooperationsvertrag verbunden. Das Institut steht seit 1999 unter der Leitung des Historikers Dan Diner, Professor für jüdische Geschichte und Kultur an der Universität Leipzig.

Im Zentrum der Arbeit des Simon-Dubnow-Instituts steht die Erforschung der jüdischen Lebenswelten vornehmlich in Mittel-, Ostmittel-, Ost- und Südosteuropa. Hierbei soll sowohl den Beziehungen der Juden in Ost und West untereinander als auch im Kontext ihrer nichtjüdischen Umwelt vom Mittelalter bis in die Gegenwart hinein nachgegangen werden. In Differenz zu Westeuropa handelt es sich hierbei vorwiegend um Zonen des Übergangs zwischen Latinität, Orthodoxie und Islam. Gegenwärtig liegt der Schwerpunkt der Forschungstätigkeit am Institut dabei auf der Zeit vom ausgehenden 18. Jahrhundert bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges. Die jüdische Geschichte wird dabei aus einer transnationalen, pluralistischen Perspektive betrachtet und als Seismograph der allgemeinen historischen Entwicklung verstanden.