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Träger- und Förderverein Synagoge Memmelsdorf (Ufr.) e.V.

Am Beispiel Memmelsdorf lassen sich Geschichte und Entwicklung des fränkischen Landjudentums mit einem Schwerpunkt in den Haßbergen von der Mitte des 17. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts verdeutlichen. Noch heute sind an 29 Orten im Landkreis mehr oder weniger gut erhaltene Spuren jüdischer Gemeinden oder Friedhöfe zu erkennen. In Memmelsdorf haben sich die 1728/29 erbaute Synagoge  die älteste noch erhaltene Synagoge Unterfrankens, der 1835 eingerichtete Friedhof und Reste einer Mikwe (in Privatbesitz und nicht zugänglich) erhalten.

Die Synagoge wurde im Lauf ihrer rund 210-jährigen Nutzung immer wieder verändert. Zwischen der Fertigstellung 1729 und der letzten Renovierung 1925 sind im Hauptraum sieben Wandfassungen und fünf verschiedene Fassungen der Flachdecke nachweisbar. Zum Gebäude gehören die ehemalige Lehrerwohnung und eine Frauenempore. Während des Novemberpogroms 1938 wurde die Synagoge geschändet, aber wegen der Nähe zu umliegenden Gebäuden nicht in Brand gesteckt. Von der Inneneinrichtung existiert heute nur noch der steinerne Toraschrein. Nach 1945 diente die Frauenempore als Wohnraum, in der Lehrerwohnung waren die Gemeinschaftskühlanlage und später ein Abstellraum untergebracht. 1968 erwarb der damalige Besitzer des Nachbargrundstücks die Synagoge und nutzte sie als Werk- und Lagerraum.

Einen Anstoß für die Neunutzung gab seit 1979 die Entdeckung einer Genisa auf dem Dachboden. Der 1993 gegründete Träger- und Förderverein Synagoge Memmelsdorf (Ufr.) e.V. erwarb zwei Jahre später das Gebäude. 1998 und 1999 fanden die ersten Baumaßnahmen im Rahmen trinationaler Workcamps mit israelischen, polnischen und bayerischen Jugendlichen statt. Das Konzept für die Instandsetzung „Konservieren statt Rekonstruieren“ wurde während eines Kolloquiums im Jahre 1999 entwickelt. Auf dieser Grundlage wurden im Hauptraum der Synagoge von witterungsbedingten Bauschäden abgesehen im Wesentlichen konservierende Maßnahmen vorgenommen. Die lange und wechselvolle Geschichte von Gebäude und Gemeinde wird so durch Spuren von der Erbauungszeit bis zur Fremdnutzung nach dem Zweiten Weltkrieg eindrucksvoll vor Augen geführt. Abgeschlossen wurde die Renovierung/ Konservierung im Sommer 2004.

2005 wurde der Informationsraum in der ehemaligen Lehrerwohnung eröffnet, der die Spuren aus dem Hauptraum ergänzt und erklärt. Daneben bieten Seminarräume die Möglichkeit zum vertieften Arbeiten. Die Entwicklung des didaktischen Konzepts erfolgte gemeinsam mit SchülerInnen des Friedrich-Rückert-Gymnasiums in Ebern.

Weitere Informationen zur Geschichte der Synagoge, dem Pädagogischen Programm und dem jährlichen Veranstaltungskalender finden Sie auf der Homepage des Träger- und Fördervereins.

Kontakt:
Hansfried Nickel (Erster Vorsitzender)
Träger- und Förderverein Synagoge Memmelsdorf (Ufr.) e.V.
Postfach 1112, 96104 Ebern
Tel: +49 (0) 95 33  98 23 54
info@synagoge-memmelsdorf.de
www.synagoge-memmelsdorf.de